Aushubdeponie Babilon: Technischer Jahresbericht 2023 / Ausblick 2024
Im Betriebsjahr 2023 wurden gesamthaft 161'337 m3 Aushub und 448 m3 Unterboden angenommen und eingebaut. Die geplante Jahresmenge 2024 beträgt 200'000 m3 Aushub lose. Die offene Fläche für die Ablagerung reicht voraussichtlich bis in den Herbst 2024. Im Sommer ist ein weiterer Bodenabtrag Richtung Norden mit einer gleichzeitigen Rekultivierungsetappe geplant.
Die Deponie Freiamt AG als Betreiberin der Aushubdeponie Babilon hat dem Gemeinderat den Technischen Jahresbericht 2023 zugestellt. Daraus geht hervor, dass das Frühjahr 2023 sehr nass war, was den Aushubeinbau erschwerte. In der Gesamtbetrachtung kann das Betriebsjahr als ruhig und unproblematisch bezeichnet werden. Das liegt einerseits an den trockenen Wetterverhältnissen ab Juni bis Oktober und anderseits an den moderaten Liefermengen. Bis Ende Jahr wurden gesamthaft 161'337 m3 Aushub (Vorjahr: 155'599 m3) und 448 m3 Unterboden (Vorjahr: 448 m3) angenommen und eingebaut. Die Aushublieferungen aus den Kantonen Aargau und Zug zusammen haben einen Anteil von 61.9% (alle Mengenangaben in m3 lose).
Die offene Fläche hat sich leicht reduziert und beträgt per Ende 2023 gesamthaft 5.4 Hektar (inklusive Zufahrt und Installation). Die langfristigen Bodendepots blieben unverändert und haben gesamthaft eine Fläche von 1.9 Hektar. Im Spätsommer konnte eine Rekultivierungsetappe umgesetzt werden. Sämtliche naturnahen Flächen um den Installationsplatz und die Böschungen innerhalb dem Gewässerraum sowie die Südböschung von Parzelle Nr. 47 wurden im Sommer durch eine Fachperson auf Neophyten kontrolliert. Im geringen Masse mussten unerwünschte Pflanzen entfernt werden. Ein erster Teil der Ostböschung wurde im Jahr 2022 definitiv erstellt und mittels Spritzsaat begrünt. Die Bepflanzung hat sich schon sehr gut entwickelt. Gesamthaft sind rund 15'000 m2 ökologische Ausgleichsfläche definitiv erstellt. Zusätzlich bestehen rund 3'500 m2 temporäre naturnahe Flächen im Bereich der Installationen.
Bei Regen muss das Oberflächenwasser der offenen Fläche aufgefangen werden, damit sich die gelösten Stoffe absetzen können und nicht ungehindert in den Knodenbach gelangen. Dazu besteht innerhalb der Auffüllung ein grosses Absetzbecken. Das Jahr 2023 war bekanntlich sehr trocken, somit war auch die Wasserhaltung unproblematisch. Die Zufahrten wurden wiederkehrend mit Splitt abgedeckt und zeitweise mit Wasser aus den Retentionsbecken benetzt. Damit konnte während den trockenen Herbstmonaten die Staubentwicklung eingedämmt werden. Die Reifenwaschanlage sowie die Zu-/Wegfahrtsstrasse funktioniert einwandfrei. Seit Betriebsbeginn kam es noch nie zu einer Verschmutzung der Kantonsstrasse.
Bei der Aushubdeponie Babilon handelt es sich um den Deponietyp A. Es darf nur sauberes Aushub- und Ausbruchmaterial angeliefert und eingebaut werden. Als vorsorgliche Kontrollmassnahme wird von den Bauherren/Architekten und Aushublieferanten die Aushubdeklaration vor der ersten Anlieferung verlangt und geprüft. Für jede einzelne Lieferung wurde gemäss Betriebsordnung ein Lieferschein erstellt. Bei der Annahme wird eine visuelle Qualitätsprüfung durch den dafür geschulten Maschinisten oder den Betriebsleiter vorgenommen. Im Jahr 2023 verzeichnete die Deponie Babilon keine Fehllieferungen oder Störfälle. Die Betriebsbewilligung wurde nach fünf Jahren mit Auflagen erneuert. Ab August 2023 muss periodisch zusätzlich eine chemische Beprobung durchgeführt werden. Dabei werden 10 Schwermetalle analysiert. Bis Ende Jahr 2023 wurden fünf Beprobungen durchgeführt. Es wurden keine Auffälligkeiten festgestellt. Im Jahr 2023 wurde eine Inspektion durch den Fachverband der Schweizerischen Kies- und Betonindustrie FSKB durchgeführt. Der Betrieb der Deponie weist keine Mängel auf.
Die geplante Jahresmenge für das Jahr 2024 beträgt 200’000 m3 Aushub lose. Die offene Fläche für die Ablagerung reicht voraussichtlich bis in den Herbst 2024. Im Sommer ist ein weiterer Bodenabtrag Richtung Norden mit einer gleichzeitigen Rekultivierungsetappe geplant. Ab Juni kann die Schlussabnahme des Knodenbachs gemacht werden. Die Baubewilligung für die Projektanpassung der Endhöhen im Bereich der Gibelstrasse wurde am 19. Februar 2024 erteilt. Für die Fortsetzung der Deponie Babilon gegen Norden wurden mit den Landeigentümern Verträge abgeschlossen. Die Gemeinden Dietwil und Oberrüti haben im August 2023 die Festsetzung dieser Fortsetzung Nord im kantonalen Richtplan eingeleitet. Die Vorprüfung dieses Richtplaneintrags ist durch den Kanton in Bearbeitung.
